Psychische Gesundheit rund um die Geburt
Die Zeit in der Schwangerschaft und nach der Geburt bringt viele Veränderungen mit sich. Oft fühlen junge Eltern sich dem Druck der Gesellschaft ausgesetzt, dass in dieser Zeit ausschließlich Glücksgefühle empfunden werden müssen. Die meisten jungen Familien erleben jedoch eine herausfordernde Zeit, in der sie Hochs und Tiefs durchlaufen.
Damit der Stress Sie nicht überwältigt und Sie während dieser Zeit gesund bleiben gibt es einige Tipps, die man beachten kann:
Planen Sie für die Zeit nach der Geburt grundsätzliche Unterstützung ein und organisieren Sie diese rechtzeitig.
Versuchen Sie, während der Schwangerschaft und in den ersten Monaten nach der Geburt so wenige Lebensveränderungen wie möglich vorzunehmen (Arbeitsplatzwechsel, Umzug,…).
Binden Sie Ihre Partnerin / Ihren Partner in die Betreuung des Babys mit ein. Nutzen Sie auch ihr familiäres Netzwerk, um sich auch kurz Zeit für sich nehmen zu können.
Versuchen Sie sich auch tagsüber Ruhepausen zu nehmen (etwa wenn das Baby schläft).
Finden Sie eine Babysitterin / einen Babysitter, zu der/dem Sie Vertrauen haben, damit Sie auch mit Ihrer Partnerin / Ihrem Partner gemeinsame Zeit verbringen können.
Geben Sie sich Zeit, um sich an die veränderte Situation zu gewöhnen.
Schließen Sie Kontakte zu anderen Müttern und tauschen Sie Erfahrungen aus
Genießen Sie die schönen Momente mit Ihrem Baby – auch wenn es scheint, dass es davon nur wenige gibt.
Scheuen Sie sich nicht, bei Bedarf auch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen (Beratungseinrichtungen, Koki).
Es ist normal, dass Frauen nach der Geburt über einige Zeit hinweg oft ein verringertes sexuelles Verlangen haben. Finden Sie neue Wege, Zuneigung und Intimität zu zeigen.
Trotz alledem können während der Schwangerschaft und nach der Geburt auch psychische Krisen entstehen.
Peripartale Depression:
Sie kann bereits in der Schwangerschaft und bis zu 2 Jahren nach der Geburt auftreten. Oft ist die Entwicklung schleichend. Alleine in Deutschland sind jährlich etwa 100.000 Frauen betroffen.
Typische Kennzeichen können sein:
Traurigkeit, häufiges Weinen
Müdigkeit, Erschöpfung und Energie- mangel
Schuld und Versagensgefühle
Das Gefühl keine gute Mutter zu sein
Allgemeines Desinteresse auch sexuelle Unlust
Konzentrations-, Appetit-, und Schlafstörungen
Zwiespältige Gefühle dem Kind gegenüber
Kopfschmerzen, Herzrasen, Schwindel, andere psychosomatische Beschwerden
Ängste
Extreme Reizbarkeit, Panikattacken, Zwangsgedanken (wiederkehrende destruktive Gedanken und Bilder, die nicht in die Tat umgesetzt werden)
Suizidgedanken oder negative, bzw. ablehnende Gedanken dem Kind gegenüber
Damit man von einer peripartalen Depression sprechen kann müssen immer mehrere der genannten Punkt zutreffen.
Ansprechpartner siehe Kontaktdaten.
Sie können sich an die Schwangerschaftsberatungsstellen oder an die KoKi wenden, wenn Sie nicht wissen, bei wem Sie richtig sind. Wir sind für Sie da und beraten Sie dahingehend, wer Ihnen am Besten in Ihrer Nähe helfen kann.